Recycling-Baustoffe für die Kreislaufwirtschaft (Materialien der NEST Unit UMAR)

Recycling-Baustoffe

Unsere Experimentaleinheit UMAR im Schweizer NEST-Campus ist eine Etüde unterschiedlicher, recyclierter bzw. recyclingfähiger Materialien – temporär aus bereits bestehenden Kreisläufen entnommen oder für die künftige Verwendung in biologischen und technischen Kreisläufen aufbereitet.

Die folgenden Einträge präsentieren einen kleinen Ausschnitt aus der Menge der verwendeten Recycling-Baustoffe. Ziel ist hierbei nicht die Abbildung eines vollständigen Bauteilkatalogs. Neben einem Einblick in die große Vielfalt der bereits heute verfügbaren Elemente für eine zu 100% recyclingfähige Architektur von morgen soll diese Darstellung vielmehr deutlich machen, welch hohes ästhetisches Potential in dem liegt, was allzu oft nur als aktueller oder künftiger Abfall angesehen wird.

Recycling-Baustoff: Claytec Greentech 700

Recycling-Baustoff: Claytec Greentech 700

Eine feste und stabile Lehm-Hanf-Trockenbauplatte bildet die Grundlage. Das wasserbeständige und feuchteregulierende Material wirkt sich positiv auf die Wohngesundheit aus. Der Recycling-Baustoff kann für Innenwände, Vorsatzschalen, Decken- und Dachflächen im Trockenbau verwendet werden sowie zur vollflächigen Bekleidung fester Untergründe, wie z.B. Beton-, Kalksandstein- und Ziegelwänden, Holzwerkstoff- und Spanplatten.

Recycling Baustoff Kupfer

Recycling-Baustoff: Kupfer (neu)

Kupfer ist ein rot glänzendes und sehr beständiges Metall. Das Material besitzt bakterizide Eigenschaften; es ist für viele Mikroorganismen bereits in geringen Konzentrationen toxisch, für Wirbeltiere jedoch unbedenklich. Kupferlegierungen lassen sich gut bearbeiten und leicht verformen, aber schlecht gießen.

Recycling-Baustoff: Denim-Dämmung

Recycling-Baustoff: Denim-Dämmung

Das Produkt Denim Insulation der amerikanischen Firma Bonded Logic wird aus alten Jeans gewonnen. Ein Material, das sonst auf der Deponie landet, wird wieder aufgefasert und anschließend zu filz-
artigen Matten verarbeitet. Die Textilindustrie ist Produzent von gewaltigen Mengen von Abfall – die Wiederverwendung dieser Ressource als Dämmstoff ist deshalb naheliegend.

Im Produktionsprozess des Recycling-Baustoffes wird das zerkleinerte Baumwollgewebe aus Jeansabfällen wieder in Faserform gebracht und mit einer Borsalzlösung behandelt. Dadurch erhält das Material schimmel- sowie pilzabweisende Eigenschaften und der Brandschutz wird gewährleistet. Die Fasermischung wird in einem großen Ofen gebacken und zu verschiedenen Stärken gepresst.

Recycling-Baustoff: Black Dapple Sheets

Recycling-Baustoff: Black Dapple Sheets

Das Material Black Dapple der Firma Smile Plastics kommt aus wiederverwendeten Schneidebrettchen und aus Arbeitsplatten von Küchen. Durch die Kombination unterschiedlicher Farben entsteht eine Marmorierung. Black-Dapple-Sheets sind in verschiedenen Farbkombinationen erhältlich. Je nach Rohstoff und dessen Farbgebung verfügt das Endprodukt über eine gewisse Transluzenz.

Das Material besitzt eine hohe Härte und Dichte, eine gute UV- und Witterungsbeständigkeit sowie eine moderate Kratzfestigkeit. Black-Dapple-Sheets sind zu 100% wasserdicht. Das massive Material kann geschnitten, gebohrt und gefräst werden.

Magna Glaskeramik

Recycling-Baustoff: Magna Glaskeramik

Magna Glaskeramik ist ein sehr langlebiges, transluzentes Material. Die Farbe des Materials hängt von der Zusammensetzung des verwendeten Glases ab. Die Glasabfälle werden zunächst kontrolliert in Scherben gebrochen und durchlaufen dann ohne Zusatz von Bindemitteln oder Einsatz von Druck, nur mit Hilfe von Temperatur und Zeit, einen aufwendigen Sinterungsprozess.

Anschließend werden die gesinterten Platten unter kontrollierten Bedingungen abgekühlt. In der Endverarbeitung werden die Rohplatten kalibriert, auf Wunsch poliert und auf Endmaß geschnitten.

Kupfer oxidiert

Recycling-Baustoff: Kupfer (oxydiert)

Auf der Oberfläche von Kupfer entsteht durch die Einwirkung von Sauerstoff und Luftfeuchte bereits nach kurzer Zeit eine fest haftende und beständige Oxidschicht. Das Anwachsen der Oxidschicht verlangsamt sich mit wachsender Dicke und Dichte immer mehr.

Dabei verliert die Kupferoberfläche ihren metallischen, rötlichen Glanz und nimmt mit der Zeit eine dunkelbraune bis fast ins Schwarze reichende Färbung an.

Die oben vorgestellten Recycling-Baustoffe im verbauten Zustand sowie weitere Informationen zur Kreislauf-Architektur und Fotos der Experimentaleinheit UMAR finden Sie auf der Detailseite des Projekts.

 

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