Futurium

Das Futurium (früher: „Haus der Zukunft“) ist ein Ausstellungs- und Veranstaltungsgebäude in Berlin-Mitte. Es liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum (ebenfalls von Werner Sobek geplanten) BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) sowie zum Hauptbahnhof. Das Gebäude dient der Vermittlung zukunftsorientierter Entwicklungen von nationaler und internationaler Bedeutung, die hier der breiten Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. Es gliedert sich über insgesamt fast 14.000 m² BGF in zwei Untergeschosse (inklusive „Futurium Lab“), ein Obergeschoss mit einem großen Dauerausstellungsbereich und mehrere Zwischengeschosse.

Umfassende Nachhaltigkeitsberatung durch Werner Sobek

Werner Sobek begleitete das Projekt mit einer umfassenden Nachhaltigkeitsberatung. Zur Optimierung des Komforts und des Energiebedarfs wurden Variantenvergleiche unter Berücksichtigung des Lebenszyklus durchgeführt. Die Vergleiche umfassten sowohl passive Maßnahmen mit Fokus auf die Fassade als auch ökobilanzielle Vergleiche von Bauteilaufbauten und der Energieerzeugung. Im Zuge der Optimierung wurden thermische Gebäude- und Tageslichtsimulationen durchgeführt.

Futurium Berlin

Ausgezeichnetes Energiekonzept mit BNB-Goldstandard

Ein Schwerpunkt der Beratung lag in der engen Kooperation mit dem TGA-Planer und Bauunternehmer zur gemeinschaftlichen Optimierung des Energiekonzepts. Das Ergebnis ist ein bezüglich aktiver und passiver Maßnahmen abgestimmtes, innovatives Energiekonzept (z.B. durch die Einbindung von Latentwärmespeichern). Dank einer umfassenden Berücksichtigung aller Nachhaltigkeitsbelange in Planung und Ausführung erfüllt das Futurium als ganzheitlich ökonomisch, sozio-kulturell und ökologisch optimiertes Gebäude den BNB Gold-Standard – mit der höchsten bislang jemals bei einer BNB-Zertifizierung erzielten Punktzahl. Im anspruchsvollen Kriterium „Risiken für die lokale Umwelt“ wurde dabei die höchstmögliche Qualitätsstufe erreicht.

Primärenergetisches Plusenergiehaus

Trotz anspruchsvoller Architektur, der Nutzung als Veranstaltungsort sowie höchsten Komfortansprüchen ist das Futurium ein primärenergetisches Plusenergiehaus. Möglich ist dies durch die kompakte Bauform, auf die Nutzung abgestimmte passive Maßnahmen (insbesondere in Bezug auf die Gebäudehülle), strikt bedarfsorientierte Luft- und Energiebereitstellung sowie eine hocheffiziente Gebäudetechnik. Zur Energiebereitstellung wird neben dem umfangreichen Einsatz von Solarthermie und Fotovoltaik ausschließlich auf hocheffiziente Kraft-Kälte-Wärme-Kopplung zurückgegriffen. Dank Latentkälte- und Stromspeichern können Bedarfs- und Erzeugungsspitzen ausgeglichen werden. Auf den Einbau von Spitzenlastkesseln konnte hierdurch komplett verzichtet werden. Das Gebäude stellt in der Jahresbilanz einen Primärenergieüberschuss von 8 kWh/qma bzw. 99.000 kWh/a (in Bezug auf den Bedarf gemäß EnEV)  zur Verfügung.

Architektur
Richter Musikowski, Berlin/Deutschland

Planungszeit
2013 − 2015 (zzgl. vorgeschalteter Architekturwettbewerb)

Ausführungszeit
2015 − 2017

Leistungen von Werner Sobek

  • Fassadenplanung (LPH 1 − 3)
  • Nachhaltigkeitsberatung sowie bauökologische Beratung
  • Thermische Bauphysik inkl. Leistungen nach EnEV
  • Energiekonzeption
  • Thermische und Tageslichtsimulation
  • Ökobilanz, Lebenszykluskosten, Recyclingkonzept
  • BNB-Zertifizierung
  • Bau- und Raumakustik (LPH 1 − 5)

BGF
13.955 m²

Auftraggeber
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Berlin/Deutschland

Fotografie
Dacian Groza, Berlin/Deutschland
Schnepp Renou, Berlin/Deutschland

Awards
DGNB Award „Nachhaltiges Bauen“ − Nominierung 2018 

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